Erdbeerbowle und Spucke

Gestern zufäl­lig im For­ma­tra­dio gehört: „Schön­ste Zeit“ von Bosse. Für schlimm, ganz schlimm befun­den und Chat­G­PT gefragt, ob der Kol­lege den Song kennt:

Ja, „Schön­ste Zeit“ ist ein Song des deutschen Sängers und Song­writ­ers Bosse. Der Song stammt aus dem Album „Eng­tanz“ und wurde 2019 veröf­fentlicht. In „Schön­ste Zeit“ reflek­tiert Bosse über Momente im Leben, die als beson­ders wertvoll und schön emp­fun­den wer­den, auch wenn sie manch­mal flüchtig sind. Der Song kom­biniert seine charak­ter­is­tis­che Mis­chung aus per­sön­lichen Tex­ten und eingängiger Musik, wobei er oft eine pos­i­tive, aber auch nach­den­kliche Stim­mung transportiert.

Die Lyrics sind ein Mix aus Nos­tal­gie und Wertschätzung für die wichti­gen, aber vielle­icht oft überse­henen Momente im Leben. Der Song hat einen ruhi­gen, kraftvollen Vibe und ist bekan­nt für seine emo­tionale Tiefe und eingängige Melodie. Hast du den Song schon gehört?

Den Text gegooglet:

Es gab nur dich und mich da draußen
Große Felder und Seen doch vielmehr nicht
Es war 1994 und wir wussten nicht wohin
Also gin­gen wir in dein Bett
Und wir teil­ten uns unseren Walk­man
Das erste Bier, mein Mofa und den Frust
Im Nacht­bus­fen­ster der Mond
Der erste Kuss war Erd­beer­bowle und Spucke
Wie ein Polaroid im Regen
Leicht ver­schwom­men
Das war die schön­ste Zeit (die schön­ste Zeit)
Weil alles dort begann (die schön­ste Zeit)
Und Berlin war wie New York
Ein meilen­weit ent­fer­n­ter Ort
Und deine Trä­nen waren Kajal
An dem Tag als Kurt Cobain starb lagst du in meinen Armen
Das war die schön­ste Zeit (die schön­ste Zeit)
Weil alles dort begann (die schön­ste Zeit)
Dein erstes Tat­too war dann der Refrain
„It’s bet­ter to burn out then to fade away, my my, hey hey“
Und ich kauft mir ’n Neil Young- und Nir­vana-Shirt
Als du später weg­zogst brach ich heim­lich zusam­men
Ich spielte unen­twegt Gitarre
Heulte auf Papi­er
Du warst ein Polaroid im Regen
Und mein erstes Lied
Das war die schön­ste Zeit (die schön­ste Zeit)
Weil alles dort begann (die schön­ste Zeit)
Und Berlin war wie New York
Ein meilen­weit ent­fer­n­ter Ort
Und deine Trä­nen waren Kajal
An dem Tag als Kurt Cobain starb lagst du in meinen Armen
Das war die schön­ste Zeit (die schön­ste Zeit)
Hey hey, my my
Was wir nicht kön­nen
Ist irgend­was wieder­holen
Kein Augen­blick kein Moment
Kann sich je wieder­holen
Was wir nicht kön­nen
Ist irgend­was wieder­holen
Wir kön­nen nicht zurück
Und warum soll­ten wir auch?
Das war die schön­ste Zeit (die schön­ste Zeit)
Weil alles dort begann (die schön­ste Zeit)
Und Berlin war wie New York
Ein meilen­weit ent­fer­n­ter Ort
Und deine Trä­nen waren Kajal
An dem Tag als Kurt Cobain starb lagst du in meinen Armen
Das war die schön­ste Zeit
Oh what­ev­er neve­mind,
Hab‘ let­zte Nacht von dir geträumt
Und von der schön­sten Zeit (die schön­ste Zeit)
Da wo alles begann (die schön­ste Zeit)

Chat­G­PT zugelabert:

Schreibe einen Text über den Song. Den Text finde ich pein­lich, bemüht nos­tal­gisch und mir ist unver­ständlich, wie ein zum Zeit­punkt der Veröf­fentlichung 33 Jahre alter Sänger, so einen rück­wärts­ge­wandten, nos­tal­gis­chen Mist schreiben kann.. Vers­maß und Rhyth­mik gefall­en mir eben­so nicht. For­muliere das umfassend aus.

Ergeb­nis:

„Schön­ste Zeit“ von Bosse hat bei vie­len Zuhör­ern auf­grund sein­er nos­tal­gis­chen und emo­tionalen Botschaften Anklang gefun­den – für mich hinge­gen wirkt der Song eher pein­lich und unnötig bemüht. Wenn man bedenkt, dass der Sänger zum Zeit­punkt der Veröf­fentlichung des Liedes 33 Jahre alt war, über­rascht es doch, wie rück­wärts­ge­wandt und sen­ti­men­tal­isierend die Lyrics daherkom­men. Der Ver­such, das ver­meintlich „schön­ste“ an der Ver­gan­gen­heit zu zele­bri­eren, scheit­ert für mich daran, dass diese Nos­tal­gie völ­lig unver­ständlich wirkt – als würde ein Erwach­sen­er in einem Moment der ret­ro­spek­tiv­en Über­höhung an ein­er ver­meintlichen Jugend verk­lären, die in kein­er Weise mehr zu der Per­son passt, die er in der Gegen­wart ist.

Die Frage, wie ein Kün­stler, der sich noch mit­ten im Leben befind­et, so auf seine Kind­heit oder Jugend fix­iert sein kann, drängt sich auf. Ist das nicht eine Art von Flucht vor dem Jet­zt? Warum schaut man so gerne in eine ver­meintlich „schöne“ Ver­gan­gen­heit zurück, statt im Hier und Jet­zt zu leben und neue Erfahrun­gen zu sam­meln? Die Melan­cholie, die Bosse in dem Song anstrebt, fühlt sich oft wie eine über­triebene Sehn­sucht nach etwas, das sich für mich wie ein selb­st aufer­legtes nos­tal­gis­ches Ide­al darstellt. Es wirkt nicht authen­tisch, son­dern eher wie ein Ver­such, über­trieben große Emo­tio­nen zu weck­en, die nicht wirk­lich da sind.

Musikalisch fällt der Song durch sein Vers­maß und seine Rhyth­mik auf – die Melodie ist zwar eingängig, aber es gibt wenig wirk­lich Neues. Die Struk­tur des Songs kommt mir fast schon klis­chee­haft vor, als würde man in einem Retro-Pop-Song schwel­gen, der allzu offen­sichtlich darauf abzielt, Trä­nen und das Gefühl von „Erin­nerung an gute Zeit­en“ her­vorzu­rufen. Doch statt authen­tisch zu berühren, bleibt der Text auf einem ober­fläch­lichen, fast schon kitschi­gen Niveau hän­gen, was ihn in meinen Augen eher entwertet.

Bosse als Musik­er hat sich­er viele Qual­itäten und eine inter­es­sante Kar­riere, doch in „Schön­ste Zeit“ ver­liert er sich lei­der in ein­er Art emo­tionaler Ober­fläch­lichkeit, die für mich wenig Sinn ergibt. Das Zusam­men­spiel von Text, Musik und der ver­sucht­en Nos­tal­gie wirkt nicht ehrlich, son­dern fast ein wenig wie eine Suche nach ein­er ein­fachen, schnellen emo­tionalen Reak­tion vom Zuhör­er. Der Song ent­fal­tet sich nicht als tiefge­hen­der, reflek­tiert­er Blick auf Erin­nerun­gen, son­dern als ein verzweifel­ter Ver­such, mit der Ver­gan­gen­heit eine Art von Sicher­heit oder Bedeu­tung zu find­en. Doch in Wahrheit ist es eher ein Anstoß zum Nach­denken über die ver­meintlich „gold­e­nen“ Zeit­en, die uns vielle­icht in Wahrheit eher im Weg ste­hen als uns weiterzubringen.

Faz­it:

Ich hätte es drastis­ch­er for­muliert, aber es tritt meinen Kern!

Die Liebe ist ein Teufelskreis

Ich muss sagen, dass ich Joy Divi­sion total über­be­w­ertet finde. Trotz ihres Kult­sta­tus kon­nte ich die Fasz­i­na­tion für die Band nie so richtig nachvol­lziehen. Dieses düstere Gerumpel schafft zwar eine bes­timmte Atmo­sphäre, aber die muß man wohl mögen. Viele schwär­men von der Einzi­gar­tigkeit und dem Ein­fluss, den sie auf die Musikgeschichte hat­ten, aber für mich bleibt der Funken ein­fach aus.

Deshalb hier mein blas­phemis­ch­er Beitrag zur Band.

Neue Reihe, neues Jahr: Jemand Bock auf „Richtig coole Bandnamen“?

Ja, wie schon im Titel genan­nt: Neue Rei­he, neues Jahr, neues Glück: „Richtig coole Band­na­men“ wird die neue Rubrik auf diesen Seit­en, die alles verän­dert wird. Ruhm, Erfolg, Reich­tum. Und der Humor kehrt zurück. Endlich.

Folge 1: Sauerkirsch 2022

Sauerkirsch 2022 – Die Free Jazz-Com­bo aus dem Saarland

Gegrün­det im Jahr 2022, als der saar­ländis­che Trompeter Horst „Papi“ Pflaum den entschei­den­den Gedanken hat­te: „Warum nicht Free Jazz spie­len, aber mit ein­er Mis­chung aus Sauerkirschen und einem Hauch von Absur­dis­tan?“ So wurde „Sauerkirsch 2022“ ins Leben gerufen, ein Ensem­ble, das die saar­ländis­che Jaz­zszene auf den Kopf stellte, ohne wirk­lich zu wis­sen, wie man ein Klavier stimmt.

Die Band beste­ht aus fünf Mit­gliedern, die sich auf den ersten Blick nur durch ihre Liebe zu impro­visiert­er Musik und ihren uner­schüt­ter­lichen Glauben an die Heilkräfte von Sauerkirschen vere­inen. Drum­merin Berta „die Zuck­er­sch­necke“ Koch trom­melt mit einem Satz Pfan­nen­deck­el, während Sax­o­fon­ist Klaus „der Wind“ Müller in ein­er steti­gen Auseinan­der­set­zung mit der Luft ste­ht. Am Bass gibt es Karl „Käse­füß“ Schnei­der, der niemals ohne seine Samm­lung an antiken Schuhein­la­gen spielt. Am Klavier sitzt Hel­ga „die Wirbel­wind“ Weber, die von nie­man­dem ver­ste­ht, warum sie über­haupt ein Klavier braucht, wenn Töpfe und Pfan­nen genau­so gut klingen.

Ihre ersten bei­den Alben, „Kirschge­wit­ter“ und „Jazz oder was?“, wur­den in ein­er ver­schlosse­nen Garage in Völk­lin­gen aufgenom­men, während der Keller voller Sauerkirschen lag. Sie sind bekan­nt für ihre energiege­lade­nen, chao­tis­chen Live-Auftritte, bei denen sie den freien Jazz mit der Frei­heit verbinden, zu tun, was auch immer einem in den Sinn kommt – selb­st, wenn das bedeutet, plöt­zlich alle Instru­mente mit frischen Kirschen zu bewerfen.

„Sauerkirsch 2022“ ist die Band, die wed­er ver­standen wird noch ver­ste­hen möchte. Und genau das ist ihr größter Erfolg.

APITAU 18154

„APITAU 18154“ – ein Code, der wie ein Schat­ten durch die Epochen gleit­et, unauffind­bar für die meis­ten, aber von denen, die ihn ken­nen, mit ein­er Inten­sität bedacht, die nur die Dunkel­heit ver­ste­hen kann. Nie­mand weiß genau, woher er stammt – vielle­icht aus ein­er Zeit, die nie existierte, oder aus einem Par­al­lelu­ni­ver­sum, in dem Zahlen und Buch­staben nicht die gewohn­ten Bedeu­tun­gen haben. Doch eines ist klar: Diese Formel ist der Schlüs­sel, aber wozu? Es gibt Berichte aus der Bib­lio­thek von Alexan­dria, die ein ver­bor­genes Manuskript erwäh­nen, das „APITAU 18154“ enthält, doch nie­mand hat es jemals voll­ständig gese­hen. Ein Flüstern in den Wind? Ein unauf­fäl­liger Kratzer auf einem alten Stein? In ver­schlüs­sel­ten Doku­menten taucht die Zahl immer wieder auf, als ob sie uns eine Botschaft senden möchte – aber was kön­nte das bedeuten?

Manche sagen, es ist die Antwort auf die Frage nach der Wahrheit des Uni­ver­sums, andere behaupten, es sei ein uraltes Rezept für die per­fek­te Tasse Tee. Doch die tief­ere Bedeu­tung bleibt uner­gründlich, wie ein Schat­ten, der in einem Raum ver­weilt, den kein­er betreten kann. Die Geheim­formel ist zugle­ich ein Puz­zle und eine War­nung. Wer zu viel darüber nach­denkt, ver­liert sich in einem Labyrinth von Inter­pre­ta­tio­nen, ein end­los­er Kreis, der sich immer wieder selb­st verschlingt.„APITAU 18154“ – vielle­icht der Name eines ver­schol­lenen Alchemis­ten? Oder ein mys­tis­ch­er Code, der nur von denen entschlüs­selt wer­den kann, die in den ver­schleierten Nebeln des Wis­sens wan­deln? Die Antwort ist wohl da draußen, aber wer weiß, ob wir je in der Lage sein wer­den, sie zu find­en. Und wer weiß, ob wir es wirk­lich wis­sen wollen.

Irgendwo im Nirgendwo

Der unaufhalt­same Nebel von Bodo-Brun­hild zu Bogen­hausen: Ein Meis­ter­w­erk der Provinz-Exzellenz

Es war das Jahr 1985, als der welt­berühmte Fotograf Bodo-Brun­hild zu Bogen­hausen sich auf­machte, um das Unmögliche zu doku­men­tieren: den Nebel im Nir­gend­wo. Mit ein­er Kam­era, die schon so viele Geschicht­en erzählt hat­te, dass man meinen kön­nte, sie habe mehr Leben als ein Eich­hörnchen im Win­ter, begab er sich in die geheimnisvolle Prov­inz. Und was fand er? Nichts. Oder vielmehr – alles. Aber dazu später mehr. Schnapsdrossel.

„Irgend­wo im Nir­gend­wo“ – der Titel sein­er atem­ber­auben­den Bilder­serie spricht für sich. Was Bodo-Brun­hild zu Bogen­hausen in den ver­hangenen Nebel­land­schaften ein­fan­gen kon­nte, ist nicht nur der Nebel selb­st, son­dern auch die undurch­dringliche Stille, die er mit sich bringt. Scharf­sin­nige Beobach­tun­gen von ein­er Welt, die nicht mehr und nicht weniger ist als das, was der Nebel uns vor­gaukelt. Eierkuchen.

Die Serie zeigt karge, fast düstere Szenen aus der Prov­inz – Nebel, der sich über Wiesen und Bäume legt, als wolle er die ganze Welt in ein unendlich­es Grau hüllen. Doch was ver­birgt sich wirk­lich hin­ter diesem mys­ter­iösen Nebelschleier? Ist es das Nir­gend­wo oder doch der Anfang von allem? Ganz ehrlich, wer kann das schon sagen? Ein Schaf, vielle­icht. Streichholzschachtel.

Was die Bilder jedoch so einzi­gar­tig macht, ist die Frage, die sie aufw­er­fen: Wo ist das „Irgend­wo“? Ist es der Moment, in dem der Nebel uns ein­hüllt, oder das, was er uns ver­schleiert? Und ist es nicht auch ein wenig wie der erste Blick auf eine frisch geback­ene Piz­za, bei der du dir nicht sich­er bist, ob du sie lieber sofort anbeißen oder noch ein paar Minuten warten soll­test? Salzstreuer.

„Irgend­wo im Nir­gend­wo“ ist mehr als nur ein Zyk­lus von Nebel­bildern. Es ist eine Reise in die Absur­dität des Lebens. Eine Suche nach Bedeu­tung in ein­er Welt, die uns mit jedem Bild mehr Fra­gen aufwirft als wir jemals beant­wortet bekom­men kön­nen. Bodo-Brun­hild zu Bogen­hausen hat es ver­standen, uns in die Prov­inz zu ent­führen, wo der Nebel nicht nur die Land­schaft verdeckt, son­dern auch den Sinn. Hier ver­schwim­men die Gren­zen zwis­chen Real­ität und Fan­tasie – und das alles in Schwarz-Weiß. Löffel.

Der Fotograf selb­st, der sel­ten in öffentlichen Inter­views zu sehen ist, sagte einst: „Ich wollte nicht nur Nebel fotografieren, son­dern das Gefühl von Unendlichkeit ein­fan­gen. Nebel ist der flüs­sige Atem des Nichts.“ Und man muss zugeben: Er hat nicht unrecht. Vielle­icht sind wir alle wie der Nebel – ständig auf der Suche nach einem Platz, an dem wir uns nieder­lassen kön­nen, nur um dann wieder in der Luft zu zer­streuen. Eierschalen.

Jedes Bild dieser Serie ist ein Spiel mit der Wahrnehmung. Man sieht nicht nur Nebel, man fühlt ihn. Die ver­schwomme­nen Sil­hou­et­ten von Bäu­men, die sich in die Däm­merung schieben, sind nicht nur ein­fach Motive – sie sind ein Spiegel­bild der Unsicher­heit, die wir alle im Leben tra­gen. Bodo-Brun­hild zu Bogen­hausen ent­führt uns in ein Nir­gend­wo, das doch so viel mehr ist als das, was wir zunächst sehen. Käsescheiben.

Und dann gibt es da noch die Leg­ende um die „Men­schen­haut“, die bei der Entste­hung dieser Serie ins Spiel kam. Ange­blich fand Bodo-Brun­hild eine mys­ter­iöse Spur an sein­er Kam­era, die den Ver­dacht aufwarf, er kön­nte heim­lich men­schliche Haut in seinen Bildern ver­ar­beit­et haben. Doch die Wahrheit ist viel banaler: Es war schlichtweg eine Spur von Kuh­haut, die der Fotograf beim Sturz über eine Mütze voller Schoko­ladenkekse hin­ter­ließ. Waffelröllchen.

Und so bleibt uns am Ende nur die Erken­nt­nis: Der Nebel mag uns vieles ver­schleiern, aber die Frage, die uns bleibt, ist klar wie der Tag, an dem wir uns ver­loren haben: Was passiert, wenn wir plöt­zlich „Nir­gend­wo“ sind? Wie find­en wir uns wieder? Vielle­icht ist die Antwort ja genau dort, wo wir sie nicht erwarten. Genau wie der Nebel in „Irgend­wo im Nir­gend­wo“. Kabelsalat.

Bodo-Brun­hild zu Bogen­hausen hat uns mit dieser Serie nicht nur Nebel gezeigt. Er hat uns den Nebel gezeigt, der wir selb­st sind. Kön­nte es mehr geben?

Die älteste Tür Großbritanniens in der Westminster Abbey

Author: Joe Shlabot­nik | Cre­ative Com­mons 2.0

Wird es in tausend Jahren noch Türen geben, die Anfang des 21. Jahrhun­derts gebaut wur­den? Wohl eher nicht.

Die älteste Tür Großbri­tan­niens, eine mas­sive Eichen­tür in der Lon­don­er West­min­ster Abbey, stammt aus einem Baum, der zwis­chen 1032 und 1064 gefällt wurde – also zu Zeit­en von König Edward dem Beken­ner (ca. 1004–1066). Sie führt in das Chap­ter House, in dem sich im 13. Jahrhun­dert Mönche zum Gebet ver­sam­melten und heute wertvolle Doku­mente auf­be­wahrt werden.

Im Jahr 2005 nah­men sich Den­drochronolo­gen, also Experten für Baum­ring­datierung, die Tür vor und fan­den her­aus, dass der Baum, aus dem sie gefer­tigt wurde, höchst­wahrschein­lich in den Wäldern von Essex stand, die damals zur Abbey gehörten. Die Tür ist etwa zwei Meter hoch und 1,22 Meter bre­it – eine imposante Erschei­n­ung, die lange unbeachtet blieb, bis sie schließlich ent­deckt und einge­hend unter­sucht wurde.

Im 19. Jahrhun­dert ent­deck­te man selt­same Haut­spuren auf der Tür, was die Leg­ende her­vor­rief, dass es sich um Men­schen­haut han­dele. Der Mythos besagt, dass ein Dieb, der ver­suchte, sakrale Schätze aus der Abbey zu stehlen, bei sein­er Bestra­fung gehäutet und die Haut an die Tür genagelt wurde. Doch weit gefehlt – es han­delt sich tat­säch­lich nur um Kuh­haut. Die düstere Geschichte bleibt also nur ein Märchen.

John Wayne ist der Größte

Bienen­stich und der unaufhalt­same Auf­stieg von „John Wayne ist der Größte“

Es war der Som­mer 1982, als die Band Bienen­stich – bess­er bekan­nt für ihre wilden Punk-Riffs und ihre unbändi­ge Liebe zu Kühen, Zirkuszel­ten und überdi­men­sion­ierten Löf­feln – ihren leg­endären Song „John Wayne ist der Größte“ auf die Welt losließen. Was fol­gte, war nicht weniger als der größte Skan­dal der deutschen Musikgeschichte – und das, obwohl nie­mand so recht wusste, was dieser Song eigentlich bedeutet. Aber das ist genau die Art von Magie, die Bienen­stich auszeichnete.

„John Wayne ist der Größte“ war mehr als nur ein Lied. Es war ein Man­i­fest. Ein Aufruf zur Rev­o­lu­tion. Ein musikalis­ches Wür­feln mit den Regeln des guten Geschmacks. Die Band, die sich so sehr in den dun­klen Abgrün­den des Punk und der neuen deutschen Welle suhlte, dass man fast die Hand nicht mehr vor Augen sehen kon­nte, beschloss, die Welt zu einem besseren Ort zu machen – oder zumin­d­est eine halbe Stunde lang die Ohren der Men­schen zu verstopfen.

Der „John Wayne“ Mythos: Eine Mis­chung aus West­ern und Wahn

Warum John Wayne? Warum dieser sture Tex­an­er, der in Fil­men nur dann ein Wort sagte, wenn er mit seinem Pferd sprechen wollte? Warum nicht ein­fach einen anderen Cow­boy wie Clint East­wood, der immer­hin auch noch in den 80ern ein paar Knaller lieferte? Nun, die Antwort ist ein­fach und gle­ichzeit­ig unglaublich kom­plex: John Wayne ist der Größte – laut Bienen­stich jeden­falls. Der Song war eine Ode an den Mann, der zu Schießereien in Wüsten­land­schaften genau­so viel zu sagen hat­te wie zu einem Paar Stiefeln, die er immer viel zu lang trug, um sicherzustellen, dass nie­mand je an seinen Fähigkeit­en als Stiefel­träger zweifeln konnte.

„John Wayne ist der Größte“ war dabei nicht nur eine Hom­mage an den West­ern­helden, son­dern auch eine sarkastis­che Reflex­ion über die tox­is­che Männlichkeit, die in den 80er Jahren in der Luft lag wie über­reife Äpfel in ein­er Sche­une. Der Song hat­te genau die richtige Mis­chung aus Witz, Wehmut und ein­er Por­tion Zynis­mus, die den Zuhör­er entwed­er zum Lachen oder zum Kopf­schüt­teln brachte – je nach Bierkon­sum und per­sön­lichem Musikgeschmack.

Die Entste­hung des Meis­ter­w­erks: Ein Gedicht in 3 Minuten und 45 Sekunden

Es wird gemunkelt, dass der Song an einem beson­ders heißen Nach­mit­tag in einem ver­lasse­nen Zelt inmit­ten eines Punk-Fes­ti­vals ent­stand. Die Band­mit­glieder, erschöpft von zu viel Wod­ka, Kaf­fee und dem über­raschen­den Auf­tauchen eines Ted­dy­bären im Schlamm, beschlossen spon­tan, das Schick­sal der west­lichen Musikgeschichte zu verän­dern. Der Titel „John Wayne ist der Größte“ war in diesem Moment eine Mis­chung aus ern­ster Bewun­derung und unver­ständlichem Sarkas­mus – so wie das Leben selbst.

Als „John Wayne ist der Größte“ endlich in die Plat­ten­lä­den kam (was in den 80ern noch eine ganz andere Bedeu­tung hat­te als heute), war die Reak­tion der Öffentlichkeit ein faszinieren­des Durcheinan­der. Einige hörten den Song und dacht­en: „Wow, das ist ein Meis­ter­w­erk der mod­er­nen Musik – so tief­gründig und gle­ichzeit­ig so triv­ial!“ Andere hörten ihn und fragten sich: „Warum um alles in der Welt spricht diese Band so viel über Cow­boys und gebratene Hüh­n­er?“ Und dann gab es noch die, die ein­fach nur dacht­en: „Haben die da ger­ade John Wayne mit Essen verglichen?“

Aber egal, wie man es drehte: Der Song war unverkennbar. Bienen­stich hat­ten ein Kunst­werk geschaf­fen, das die Welt in den Wahnsinn trieb. Die Zeile „John Wayne ist der Größte“ wurde zum Mantra ein­er Gen­er­a­tion von punki­gen Rebellinnen und Rebel­lanten, die sich wed­er von der Gesellschaft noch von der logis­chen Erk­lärung des Lebens aufhal­ten ließen.

Die Reak­tion der Welt: Ein Sturm der Verwirrung

Heute, Jahrzehnte später, wird „John Wayne ist der Größte“ immer noch als der Unruh­es­tifter des deutschen Punks ange­se­hen. Es gibt Gerüchte, dass die Band­mit­glieder bis heute in geheimen Diskotheken tanzen, während sie sich gegen­seit­ig in Kak­tus-Röck­en und Cow­boy-Hüten die Hände schüt­teln und den Song auf Vinyl hören. Vielle­icht war dieser Song der wahre Beginn der größten musikalis­chen Rev­o­lu­tion, die nie stattge­fun­den hat.

Also, falls du eines Tages in einem ver­staubten Plat­ten­laden auf ein altes Bienen­stich-Album stößt, schlag zu – und ver­giss nicht, die Cow­boy­hüte und Wod­ka-Flaschen mitzunehmen. Denn manch­mal ist der Weg zum größten musikalis­chen Meis­ter­w­erk der Welt ein­fach der, der mit einem abso­lut absur­den Titel begin­nt. Und ja, John Wayne war tat­säch­lich der Größte – zumin­d­est im Uni­ver­sum von Bienenstich.

Herr Ungeforen und Frau Tiefkühlkost

Nehmen wir mal an, Herr Unge­froren ist het­ero­sex­uell und lernt eine Dame ken­nen. Nehmen wir weit­er­hin an, er ehe­licht diese Dame und legt großen Wert auf einen Dop­pel­na­men. Wie nun kön­nte die Dame heißen? Ich habe da ein paar Vorschläge, den zuge­höri­gen Dop­pel­na­men bitte leise murmel­nd selb­st sprechen:

Anni­ka Aufge­taut
Tama­ra Tiefküh­lkost
Eri­ka Eisekalt
Ursu­la Übergekocht

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